Das zweite Trainingslager für die Junior*innen erfolgte in der ersten Woche der Osterferien in Mölln (ein Ort bei Ratzeburg). Die Anreise mit vier Autos unter freundlicher Bringhilfe von zwei Elternteilen ging schnell vonstatten. Bei leichtem Regen und kaltem Wind riggerten wir am Abend die Boote auf. Nach dem Abendessen wurden wir in die Trainingspläne, Fahrtordnung usw. eingeführt. Dann bezogen wir unsere Zimmer und genossen den freien Abend.
Am ersten Morgen hieß es entspannt um 8:30 frühstücken. Als wir dann aufs Wasser gingen, merkten wir erst wie windgeschützt das Wasser ist. Allerdings fuhren ab und zu Schubschiffe, die ein echter Stressfaktor waren. Das ewige Geradeausfahren verwirrte nach einer Weile. Besonders der Rückweg war anstrengend, weil man nie genau wusste wie weit man es noch hatte. Alex und Ingo machten am ersten Tag Videos von allen und besprachen diese am Abend mit uns. Dazu kam noch die dänische Frauennationalmannschaft, die ebenfalls eine Woche Trainingslager als Vorbereitungauf die olympische Saison machte. Trainer und Sportler versuchten sich über die folgenden Tage in gebrochenem Englisch mit ihnen zu verständigen, was mehr oder weniger gut geklappt hat.
Die weiteren Tage verliefen immer nach derselben Struktur: Wiegen nach dem Aufstehen um 6:00, ca. jeden zweiten Tag eine Einheit vor dem Frühstück, dann um 8:30 Frühstück, danach die 1. bzw. 2. Einheit auf dem Wasser, 12:30 Mittagessen, 15:30 die 3. Einheit Wassertraining,18:30 Abendessen und zum Schluss um 19:30 entweder Stabi oder Gymnastik (abwechselnd). Am Sonntag kamen noch Hannah und Lanea nach und somit war unsere Trainingsgruppe für das Ostertrainingslager komplett. Das Wetter spielte über die ersten 4-5 Tage verrückt, mal regnete es, dann hagelte es, dann kam die Sonne wieder raus und immer da war der kalte Ostseewind, Lübeck und die Küste sind nicht allzuweit entfernt. Die Zeit verging im Flug aber gleichzeitig auch langsam, es war eine komische Verzerrung der Zeit. Abends spielten viele immer Werwolf, was immer ziemlich amüsant war. Im Allgemeinen brachte das viele Training sowie die gemeinsame Freizeit alle zusammen und sorgte für eine gute Gruppendynamik. Die abendlichen Motivationsreden, von denen jeder einmal eine halten musste, brachten noch einen zusätzlicher Antrieb.
Die meiste Zeit fuhren alle Sportler Einer oder Zweier, nur ab und zu wurden Großboote gefahren, so konnte möglichst individuell an der Technik gearbeitet werden. Über die Woche wurde der anstrengende Trainingsalltag langsam normal, doch nach fünf oder sechs Tagen ließ sich die Veränderung im Kopf der Sportler als auch der Trainer zunehmend anmerken. An den freien Nachmittagen wurden kleine Spaziergänge durch die wunderschöne frühlingshafte Umgebung gemacht. Am vorletzten Abend gab es ein gemeinschaftliches Lagerfeuer anstatt der allabendlichen Stabieinheit, was alle wirklich sehr erleichterte. Mit der Abschlussbelastung erhielt der letzte Tag nochmal einen zusätzlichen Reiz, je nach Sportler wurden 3000 o. 2000 o. 1500 Meter gefahren, was vielen die Chance gab sich noch einmal voll auszupowern. Der Nachmittag wurde etwas entspannter gestaltet. So gab es am Abend noch eine „Disco“, in der jeder reihum seine besten Tanzmoves ausgepackt hat. Am Morgen der Abfahrt gab es noch eine frühe Einheit, die allen sehr viel Freude bereitete. Das Abriggern ging sehr zügig und wir fuhren guter Dinge nach Hause.
Alles in allem brachte uns das Trainingslager viele neue Erfahrungen und eine gute Vorbereitung auf die neue Saison.
Arion Schmiedeknecht