Saisonbeginn 2022

BREAKING NEWS: Sowohl Alyssa als auch Olaf konnten die Langstrecken-Rennen in Leipzig mit ihren jeweiligen Zweierpartnern für sich entscheiden!! Herzlichen Glückwunsch!! Der Ruder-Club Tegel steht somit im deutschlandweiten Vergleich gleich zweimal ganz oben auf dem Treppchen. Darüber hinaus überzeugte Olaf bereits am Samstag auf dem Ergo mit einer persönlichen Bestzeit. Welch gelungener Einstieg in die Saison 2022. Weitere Details folgen demnächst …

 

Ruderer werden im Winter gemacht – dieser altbekannten Devise zufolge nutzten unsere Leistungssportler*innen die vergangenen Wintermonate zum Erholen, Kräfte sammeln und zur Vorbereitung auf die Saison 2022.

Nach Olympia ist vor Olympia

Nachdem sich die Aufregung um Olympia etwas gelegt hatte, standen bei unseren Athlet*innen zunächst andere Dinge im Fokus. Olaf Roggensack resümiert für uns: „Nach dem trainingsintensiven Olympiajahr und einer kurzen Sommerpause im Anschluss, richtete ich meinen Fokus zunächst einmal zurück auf meine Ausbildung bei der Bundespolizei in Kienbaum. Vor Ort habe ich natürlich auch trainiert, um den Winter über wieder fit zu werden und das hat auch gut geklappt.“

Olaf (l.) und Mattes Schönherr (r.) Quelle: D.Schumacher

Für die A-Nationalmannschaft standen in den letzten Wintermonaten zwei Trainingslager an. Olaf flog mit dem Team Deutschlandachter nach Lago Azul in Portugal. „Die Stimmung im gesamten Team ist super. Alle haben hart gearbeitet“, berichtet Olaf. „Leider konnte ich aus gesundheitlichen Gründen nur an einem der beiden Trainingslager teilnehmen. Daher nutzten mein neuer Zweierpartner Mattes und ich das zweite Trainingslager umso mehr.“

Gemeinsam mit Mattes Schönherr vom RC Potsdam steht für Olaf als erste Herausforderung am 03. April die Langstrecke in Leipzig an. Kurz darauf geht es bereits zu den Kleinbootmeisterschaften nach Krefeld. „Tatsächlich wird sich erst im Laufe der Saison zeigen, worauf wir uns alles freuen können“, erklärt Olaf. „Mein persönliches Saisonziel wird voraussichtlich die Europameisterschaft in München sein. Ich weiß nämlich schon jetzt, dass ich an der Weltmeisterschaft 2022 leider nicht teilnehmen kann. Die WM ist in diesem Jahr sehr spät terminiert, und da ich mich im letzten Jahr meiner Ausbildung bei der Bundespolizei befinde, würde ich durch eine optimale WM-Vorbereitung zu viel Ausbildungszeit verpassen.“

Nichtsdestotrotz ist Olaf dankbar für die Möglichkeiten, die ihm bezüglich seiner Ausbildung seitens der Bundespolizei gegeben werden: „Die Bundespolizei hat mich vor den Olympischen Spielen bereits zwei Jahre freigestellt. Jetzt hat es für mich oberste Priorität, meine Ausbildung erfolgreich zu beenden“, so der Vize-Olympiasieger. „Danach lege ich den Fokus wieder voll und ganz auf mein nächstes sportliches Ziel: die Olympischen Spiele in Paris 2024!“

„Ich bin bereit für den Saisonstart!“

Neue Energien zu sammeln galt es im vergangenen Winter auch für Alyssa Meyer. „Nachdem ich mich letzten Herbst verletzt hatte, fiel ich leider einige Monate im Training fast gänzlich aus“, berichtet uns die Kaderathletin der Frauen-Riemen-Nationalmannschaft. „Da ich an Krücken gehen musste und nicht auftreten durfte, beschränkte sich mein Training lange Zeit auf das Krafttraining im Oberkörper. Das Rudern war leider nicht möglich. Bis einschließlich Dezember gestaltete sich der Winter dadurch ziemlich schwierig für mich. Aber ich habe gut mit den Physiotherapeuten zusammengearbeitet, sodass ich im neuen Jahr dann zumindest langsam wieder mit dem Radtraining und dem Ergofahren beginnen durfte.“

Auch Alyssa verbrachte ihren Winter in Kienbaum. Von September bis Februar konzentrierte sie sich dort auf den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung. Stolz fasst Alyssa ihr letztes Ausbildungsjahr so zusammen: „Ich bin jetzt Polizeimeisterin!“ Kurz nach ihrem erfolgreichen Ausbildungsabschluss bewarb sie sich beim Bundeskriminalamt. „Dafür musste ich ein aufregendes Auswahlverfahren durchlaufen. Aber am Ende habe ich die Zusage bekommen und werde das Studium in Wiesbaden angehen. Ich freue mich schon sehr darauf. Es ist ein großer Schritt, den ich mir erarbeitet habe und auf den ich stolz bin.“

Melanie Göldner (l.) und Alyssa Meyer (r.) Quelle: D.Schumacher

Wieder genesen und mit neuen Energien befindet sich Alyssa nun ebenfalls in der Vorbereitung auf die Langstreckenregatta in Leipzig. Die Athletinnen der Frauen-Nationalmannschaft bereiteten sich dafür in zwei Trainingslagern im südspanischen Sevilla vor. „Am ersten Trainingslager konnte ich leider nicht teilnehmen, weil ich da noch Ausbildungszeit hatte“, erklärt uns die frisch gebackene Polizeimeisterin. „Im zweiten Trainingslager standen dann die Kleinboote im Mittelpunkt. Im Zweier-ohne fahre ich jetzt mit Melanie Göldner vom RC Potsdam.“

Wenn man die Winter-Einheiten im Boot an einer Hand abzählen kann, ist der Wiedereinstieg alles andere als einfach. Alyssa gibt zu: „Anfangs war es schwierig. Hinzu kommt die Umstellung auf das Kleinboot. Die letzten zwei Jahre saß ich hauptsächlich im Achter. Dahingegen ist der Zweier-ohne nochmal eine ganz andere Herausforderung.“

Für Alyssa ist es nicht nur die Umstellung auf das Kleinboot, die ihr alltägliches Training derzeit beeinflusst. „Auch die Teilnahme an nationalen Qualifikationsregatten ist etwas ungewohnt“, erklärt sie. „Aufgrund unseres damaligen Trainers Tom Morris sowie der Coronapandemie gab es in den vergangenen zwei Jahren derartige bundesinterne Wettkämpfe für uns nicht.“

Doch das Training mit den neuen Bundestrainern René Burmeister und Co-Trainer Johnny Vikkelsøe läuft gut. „Ich bin fit aus dem Winter gekommen und bereit für den Saisonstart!“ Zum ersten Mal seit 2019 wird Alyssa in dieser Saison im Zweier-ohne an den Start gehen. So auch bei den Kleinbootmeisterschaften in Krefeld, drei Wochen nach der Langstrecke in Leipzig. „Da bin ich schon sehr gespannt drauf. Endlich mal wieder Rennen im Zweier-ohne fahren – das ist nochmal ein ganz anderes Feeling als im Achter. Ich freue mich auf die Rennen und kann es kaum erwarten!“

Nach den Kleinbootmeisterschaften werden die verantwortlichen Trainer die Entscheidung treffen, ob langfristig die Priorität erneut auf den Achter gelegt werden soll, oder ob zunächst die Kleinboote im Fokus stehen werden. Die Umsetzung und individuelle Besetzung der Boote werden wir dann alle beim zweiten Weltcup im polnischen Posen und beim dritten Weltcup in Luzern live mitverfolgen können. Für Alyssa steht fest: „Ich freue mich sehr auf den Zweier, aber ich hätte auch nichts dagegen, wieder im Achter zu starten. Für mich ist der Achter nach wie vor ein wahnsinnig tolles Boot.“

Als Saisonziel steht für Alyssa zunächst einmal die Europameisterschaft in München ganz oben auf der Highlight-Liste: „Eine Heim-EM, das ist etwas ganz Besonderes! Anschließend werden wir uns auf die Weltmeisterschaften in Račice (Tschechien) vorbereiten.“

„Es geht immer weiter bergauf.“

Ebenfalls bei der Langstrecke in Leipzig am Start liegen wird Lucia Wenske. Für sie steht die zweite Saison im U23-Bereich an.

Lucia Wenske Quelle: D.Schumacher

Auch für Lucia galt es in den Wintermonaten verschiedene Hürden zu meistern. „Für mich verlief der Winter leider eher durchwachsen. Aufgrund verschiedener Erkrankungen fiel ich häufig im Training aus. Ende

Januar erkrankte ich dann auch noch an Corona, was mich ziemlich lange aus der Bahn geworfen hat“, berichtet Lucia. „Deshalb arbeitete ich im Winter vor allem an meiner Grundlagenausdauer und an der Technik. An Strecken konnte ich leider nicht so viel mitnehmen und spüre immer noch leichte Folgen der Corona-Erkrankung, aber ich bin bereit für die nächste Saison!“

Auch für den U23-Bereich stand im März ein Trainingslager im Terminkalender. „Wir waren in Varese, Italien. Dort war es wirklich schön und das Training hat echt Spaß gemacht“, so unsere Nachwuchssportlerin. „Die zahlreichen Ruderkilometer waren sehr hilfreich und ich habe gemerkt, wie es immer weiter bergauf ging.“

Der Start bei der Langstrecke in Leipzig sowie der dortige 2000m-Ergotest werden für Lucia ein wichtiger Einstieg in die Saison 2022 und der erste nationale Leistungsvergleich in diesem Jahr. „Das nächste Saisonhighlight werden für mich dann wahrscheinlich die Kleinbootmeisterschaften im Frühjahr sein. Ich bin gespannt, was ich dort erreichen kann“, erklärt sie. „Dann kommen die Jahrgangsmeisterschaften im Sommer, die natürlich auch sehr wichtig sind. Das oberste Ziel allerdings, welches ich mir dieses Jahr gesteckt habe, ist eine erneute Teilnahme bei den Europameisterschaften.“

„Wir sind zufrieden.“

Auch aus dem Bereich unserer Junior*innen dürfen wir in diesem Jahr einiges erwarten. Erst kürzlich nahmen unsere jungen Nachwuchsathlet*innen an der finalen regionalen Ranglistenentscheidung teil. Nach Ergotest und Langstrecke komplettierten die Time Trials & Finals die Rangliste zur Benennung des Berlin-Teams und der Projektboote.

Als stärkste B-Juniorin Berlins gilt aktuell Hannah Frenkler vom Ruder-Club Tegel. Dina Damaske, ebenfalls RCT, steht innerhalb dieses starken Feldes auf Platz sieben in Berlin und ist damit Teil eines zweiten Berlin-Projektes.

Bei den leichten B-Juniorinnen kämpften sich Lisa Schlicht und Edda Potraffka vom Ruder-Club Tegel unter die besten fünf Sportlerinnen in Berlin. „Unsere Leichtgewichte haben trotz Wellen und Gegenwind starke Rennen gezeigt“, berichtet Larissa Vent, unser neuestes Mitglied im Junioren-Trainerteam.

JFB 4x+ Berlin-Projekt im RCT Quelle: D.Schumacher

Bei den leichten Jungs hat es Johann Horn, der zur Zeit von unserem Trainer Alex trainiert wird, in den zweiten Berlin-Vierer geschafft. „Großartige Leistung!“, bestärkt Larissa das Ergebnis. Auch unsere Junioren Lennart Weißflog, Max Hurac-Lorenz und Emile Flore werden in Mannschaftsbooten an regionalen Projekten beteiligt sein.

Larissa bewertet die letzten Wochen mit folgenden Worten: „Wir sind sehr zufrieden mit den Leistungen, die unsere Sportler*innen bis zur letzten Überprüfung konstant zeigen konnten. Dementsprechend haben sie sich gut in der Rangliste eingeordnet.“

Aufgrund Hannahs starker Leistung und ihrem Namen ganz oben auf der Rangliste der Berliner B-Juniorinnen wird der LRV-Juniorinnen 4x+ für die Saison 2022 im Ruder-Club Tegel trainieren.
Außerdem wird sich eines der regionalen Projekte der B-Junioren-Jungs bei uns auf die bevorstehenden Wettkämpfe vorbereiten.

Die Saison 2022 beginnt!

Wir sind froh, dass der lange Winter nun hinter uns liegt, und wir freuen uns sehr auf die anstehende Rudersaison. Die Laufbahnen unserer Sportler*innen werden wir natürlich weiterhin mit viel Interesse verfolgen und wünschen allen viel Spaß und Erfolg! Wir sind gespannt, was die Sommersaison 2022 mit sich bringt. Lasst die Wettkämpfe beginnen!

Franziska Haupt & Merle Schwarz