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Gold & Silber für Olaf und Alyssa auf der Europameisterschaft 2020

Deutschland-Achter holt EM-Gold

Ein besonderes Wochenende liegt hinter den Athletinnen und Athleten der deutschen A-Nationalmannschaft. Für die Ruderer fand die einzige internationale Regatta der Saison 2020 statt: die Europameisterschaften in Poznań (Polen). Alyssa Meyer und Olaf Roggensack vom Ruder-Club Tegel waren mit dabei.

Olaf Roggensack und Alyssa Meyer

Der Deutschland-Achter ging als Titelverteidiger an den Start und sicherte sich zum achten Mal in Folge nach einem souveränen Start-Ziel-Sieg die EM-Goldmedaille. Für Olaf Roggensack war diese eine ganz besondere, seine erste als Neuling im Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes. „Als Erster über die Ziellinie zu fahren war ein unglaublich tolles Gefühl,“ strahlt er.

Bereits im Bahnverteilungsrennen am Freitag zeigte sich die Mannschaft von ihrer starken Seite und fuhr den gegnerischen Booten überlegen davon. Im Finale am Sonntag konnte der Deutschland-Achter an seine Leistung anknüpfen und fuhr am Ende mit einer halben Länge Vorsprung über die Ziellinie. Hiermit bestätigten sie vor allem eines: ihre Favoritenrolle auf dem Weg nach Tokio 2021.

„Das Rennen lief genau, wie wir es vorher besprochen hatten. Wir konnten uns von Anfang an gut in das Rennen einfinden und haben uns mit einem konstanten Streckenschlag immer weiter vom gegnerischen Feld abgesetzt,“ berichtet Olaf, „besser hätte es nicht laufen können.“

Nur die Goldmedaillen mussten sich die acht deutschen Ruderhünen am Ende von ihrem eigenen Steuermann umhängen lassen – Corona war trotz allem Adrenalin immer präsent.

Alle AthletInnen des deutschen Teams betonten, wie wichtig es für sie war, nach einer langen Durststrecke bedingt durch die Pandemie dieses Jahr doch noch eine internationale Regatta fahren zu können. „Wir haben der Europameisterschaft lange entgegengefiebert, und es ist ein super Gefühl noch einmal etwas Schnelleres zu Rudern als nur die EXA-Einheiten auf dem Kanal“, so Olaf.

Für die Mannschaft um Olaf steht jetzt erst einmal Erholung auf dem Plan, damit der Achter am kommenden Wochenende beim 20. Schleswig-Holstein Netz Cup auf dem Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg fit an den Start gehen und  eine weitere starke Leistung abliefern kann.
Der Ruder-Club Tegel wünscht Olaf und seiner Mannschaft für diesen und alle weiteren anstehenden Wettkämpfe viel Erfolg!

Frauen-Achter belohnt sich mit EM-Silber

Das Frühjahr und den gesamten Sommer über hart an sich gearbeitet haben auch die Damen des Frauen-Achters. Trotz Einschränkungen nutzten sie die Zeit intensiv, um sich auf ihr großes Ziel, die Olympia-Qualifikation für Tokio, vorzubereiten. Fehlende internationale Vergleiche machten es ihnen jedoch schwer, die eigene Leistung im Vergleich zu den anderen Nationen einschätzen zu können. So ging der Frauen-Achter am Freitag mit Ungewissheit an den Start des Bahnverteilungsrennens.

Schon am Freitag zeigten die Damen mit einem dritten Platz ihren Siegeswillen. Im Finale am Sonntag folgte dann ein spannendes Rennen der vier Frauen-Achter aus Deutschland, Rumänien, Russland und den Niederlanden. Bereits der Start lief besser als im Vorlauf und so erarbeitete sich das deutsche Boot Schlag für Schlag eine komfortable Streckenposition. Alyssa Meyer berichtet: „Wir konnten im Feld mitfahren und blieben somit immer in Reichweite des führenden Bootes. Dementsprechend konnten wir auch auf die Taktiken der Gegner reagieren.“
Mental stark und auch für die Mannschaft selbst überraschend ruderten die Damen des deutschen Achters nach 2000m als zweites Boot über die Ziellinie. Wohlgemerkt erkämpften sie damit die erste internationale Medaille für einen deutschen Frauen-Achter seit acht Jahren.

Frauen-Achter Quelle: Detlev Seyb

„Es war für mich etwas ganz Besonderes und ein großartiges Gefühl,“ erzählt Alyssa. „Ich konnte es im ersten Moment gar nicht realisieren, bis unsere Steuerfrau meinte: ‚Mädels, ihr habt euch gerade die Silbermedaille erkämpft.‘ Dann musste ich meinen Gefühlen erst einmal freien Lauf lassen.“

Auch für den Frauen-Achter ist jetzt zunächst einmal Urlaub angesagt. Jedoch können die Mädels nur eine Woche entspannen, denn anschließend stehen die nächsten zwei internen Leistungsüberprüfungen in Leipzig auf dem Programm. Mit einem Stufen- sowie einem Rahmentest wird der aktuelle Leistungsstand der Athletinnen gemessen. Das Training der Riemen-Damen wird dann wie gehabt in Potsdam fortgesetzt. Denn die Europameisterschaften waren nur ein Zwischenziel. Das große Ziel ist im nächsten Jahr in Luzern die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio.

Bis Weihnachten stehen darüber hinaus zwei Trainingslager in Portugal an. Ob die Mannschaft diese wie geplant durchführen kann, ist allerdings aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie noch offen.
Fest steht jedoch, dass sich das Team auf einem guten Weg befindet: „Wir müssen das Training, wie wir es bisher durchgezogen haben, weiterführen und wollen da weitermachen, wo wir jetzt zur EM aufgehört haben,“ erklärt Alyssa. „Mit so einem Sprung von unserem Team hat keiner gerechnet. Wir wussten, dass wir Fortschritte im Training gemacht haben, und dass wir das jetzt auch unter Beweis stellen konnten, ist natürlich super.“

Der Ruder-Club Tegel wünscht der Mannschaft um Alyssa viel Durchhaltevermögen für die anstehende Wintersaison und hofft, dass die Damen ihren Leistungsfortschritt bis zu den nächsten Wettkämpfen weiter ausbauen kann.

Insgesamt holte die deutsche Nationalmannschaft in Poznań acht Medaillen, davon sechs in den olympischen und paralympischen Bootsklassen. Die Rennen des deutschen Frauen- sowieso Männer-Achters und alle weiteren Rennen der Ruder-Europameisterschaft sind im Videoformat auf www.worldrowing.com verfügbar und können jederzeit im Nachhinein angesehen werden.

Havelqueens glänzen auf den Sprintmeisterschaften

HavelQueens Sprintmeisterschaften
HavelQueen-Achter

Während die A-Nationalmannschaft bei der EM in Poznań an den Start ging, kämpften die Damen des Havelqueen-Achters in Werder (Havel) auf den deutschen Sprintmeisterschaften um weitere Medaillenplätze. Am Samstag fuhr zunächst der Frauen-Zweier ohne Steuermann mit Wiebke Kaufhold und Neumitglied im RCT Mandy Reppner siegreich ins Ziel. Der Frauen-Vierer mit Steuerfrau, ebenfalls mit Wiebke und Mandy an Bord, erruderte sich die Silbermedaille. Am Sonntag gingen die Havelqueens in ihrer Lieblingsdisziplin an den Start: dem Frauen-Achter. Vom Ruder-Club Tegel mit dabei waren ebenfalls Wiebke Kaufhold und Mandy Reppner, sowie Maren Herrmann. Während der 450 Meter langen Rennstrecke war schnell zu erkennen, wie stark das Team während der schwierigen letzten Monate zusammengehalten und hart an sich gearbeitet hat. In beeindruckender Art und Weise dominierten die Queens ihr Rennen und gewannen die Goldmedaille.

„Wir sind super happy mit dem Wochenende,“ erklärt Mandy Reppner, Schlagfrau im Havelqueen-Achter. „Vor heimischer Kulisse Medaillen zu holen ist immer etwas ganz Besonderes. Wir sind sehr zufrieden mit unseren Rennen. Für das Team war es der perfekte Abschluss einer sehr kurzen und merkwürdigen Saison.“

Dass die Havelqueens ein so erfolgreiches Wochenende bestreiten konnten, wäre ohne die Unterstützung Dritter nicht möglich gewesen: „Ein großer Dank geht an unsere Sponsoren, Familien und an unsere beiden Vereine, die Ruder-Union Arkona und der Ruder-Club Tegel.“

Mit dem lang ersehnten Sprintrennen im Achter wächst mittlerweile auch die Sehnsucht nach der Ruderbundesliga. Wie die meisten anderen Regatten in der Saison 2020 musste die RBL aufgrund der Corona-Pandemie leider entfallen. Wir hoffen sehr, dass die schnellste Liga der Welt im nächsten Jahr ihre Ampeln wieder auf Grün schalten wird, und die Havelqueens die langersehnte Chance bekommen, ihren dritten Titel in Folge als Liga-Champion zu holen.

Quer durch Berlin

Am vergangenen Wochenende ging es für den Ruder-Club Tegel darüber hinaus auch in Berlin an den Start. In der Hauptstadt fand die 91. Internationale Langstreckenregatta „Quer durch Berlin“ statt, gerudert wurden knapp 7km von der Mörschbrücke beim Schloss Charlottenburg bis zum Haus der Kulturen der Welt. Die Organisation der Veranstaltung gestaltete sich in Corona-Zeiten als nicht einfach, doch dank eines umfangreichen Hygienekonzepts, welches von den Beteiligten und ZuschauerInnen größtenteils eingehalten wurde, konnte die traditionsreiche Langstreckenregatta wie geplant stattfinden.

In elf verschiedenen Booten ging der RC Tegel an den Start und konnte am Ende des Tages insgesamt vier Siege verbuchen: Der Männer Gig4x+A mit den Ruderern Fabian Kliche, Anton Lorenz, Stefan Scharf, Dominik Vent und Steuerfrau Nikola Schiefke sowie der Junioren Gig4x+B mit Moritz Schönebeck, Lucas Schumacher, Simon Hallmann, Jonas Schroeder und Steuermann Teoman Sen fuhren ihren Gegnern deutlich davon. Auch die Masters-Männer im Gig4x+ mit Wolfgang Reich, Jörg Schöning, Kurt Naujoks, Reinhard Ellinghaus und Steuerfrau Heike Mantey hielten ihre Gegner in Schach. Darüber hinaus gewann Anna Korge in Renngemeinschaft den Masters-Frauen 8+.

Im Gig8×+ der Männer gingen gleich zwei Boote des Vereins an den Start. Die Jungs der U30-Gruppe erkämpften sich den 2. Platz, die Mannschaft des Fitness Breitensportteams konnte ihre Zeit zum Vorjahr um knapp 2min unterbieten. Der Damenvierer des Breitensportteams verbesserte seine Zeit um 1min.
In der Gesamtwertung erreichte der RCTegel einen guten zweiten Rang. Wir danken allen TeilnehmerInnen und HelferInnen und beglückwünschen an dieser Stelle die siegreichen Mannschaften!

Möge der goldene Herbst uns noch ein bisschen erhalten bleiben …

 

Franziska Haupt
(& Merle Schwarz)