Auf den Spuren der Havel von Werder bis Ketzin

Am Donnerstag, den 20.08.20 sollte eigentlich unsere vierte Donnerstagsfahrt starten. Dank eines unerwünschten Virus war dies nun erst unsere zweite Fahrt, die im Zielgebiet unserer ursprünglich für Mai geplanten Fahrt war: die Havelseen von Werder bis Ketzin.
So machten sich in den Morgenstunden wieder 10 RCT’ler auf den Weg ins Brandenburgische Werder. Obwohl noch weitaus mehr mitrudern wollten, konnten wir diesmal nur zwei Vierer benutzen. Die Fahrtenleitung hatte Petra Schrott übernommen, die selbst mit dem Fahrrad anreiste. Unsere Tagestour verlief vom Ruder-Klub Werder über den Großen Zernsee entlang der Havel bis zur Fähre Ketzin (Zielgebiet), dann durch den Sacrow-Paretzer Kanal zum Schlänitzsee und dem Schloßpark Marquardt wo wir im Landgasthof „Zum alten Krug“ eine Mittags- und Badepause einlegten. Die Rückfahrt verlief über den Schlänitzsee, der Wublitz und zurück wieder über den Großen Zernsee zum RK Werder (32 Kilometer).

Das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite – obwohl ein Teilnehmer möglichen Regen voraussagte – klar, der blieb natürlich aus … In gewohnter Routine organisierte unsere Fahrtenleiterin die Bootsaufteilungen und Koordination der Boote. Nachdem wir die Boote und Skulls vorbereitet hatten, ging’s auf Wasser – natürlich schmückten wir die Boote mit unserer Clubflagge. Auf der ersten Strecke über die Havel nach Ketzin vielen uns leider viele Freizeitschiffer mit gewohnt wenig Rücksicht auf Ruderboote auf. Haben da vielleicht einige ihr Homeoffice mit dem Schiffen auf See verwechselt? Unsere Steuerleute mussten so nicht nur in den Kurven der Havel steuern, sondern auch einige Wellengänge geschickt umsteuern. Auf halber Strecke wechselten in beiden Booten die Steuerleute.

Der erste Wendepunkt war dann an der Fähre Ketzin. Von hier aus ging’s dann ein Stück zurück und durch den Sacrow-Paretzer Kanal zum Schlänitzsee und zur Badewiese im Schlosspark Marquardt. Dort angekommen, sicherten wir erstmal unsere Boote bevor dann das warme Badewetter zum Baden genutzt wurde (die ersten 22 Kilometer hatten wir das schon bewältigt). Anschließend ging es zu Fuß durch den Schlosspark zum Landgasthof „Zum alten Krug“. Hier konnten wir nicht nur unsere Trinkflaschen für die Rückfahrt auffüllen, sondern auch die deutsche Küche genießen. Wer sich eine „rote Weiße“ bestellte, hatte sich weitere Gäste (man nennt sie auch Wespen) eingeladen. Doch am Ende kamen alle gesund zur Badewiese zurück, genossen noch ein kleines Bad oder erholten sich auf der Wiese.

Nachdem wir die Boote wieder im Wasser hatten ging es über den Schlänitzsee und der Wublitz zurück zum RK Werder. Im Bereich der Wublitz hatten wir noch die Herausforderung voran zu kommen, da uns eine kleine begrünte Seefläche wenig Spielraum für unsere Skulls im freien Wasser gab. So kam es zwischenzeitlich sogar zum Stillstand – doch auch das war nur eine weitere Herausforderung mit der Natur. Im Vergleich zur Tour 2017 war dies in diesem Jahr aber deutlich harmloser. So schafften wir auch die letzten Kilometer über den Großen Zernsee bis wir etwa um 17:30 Uhr den Steg erreichten.
Da ein paar Ruderkameradinnen des RK Werder ein Boot direkt übernahmen, mussten wir diesmal nur ein Boot putzen und in die Bootshalle zurücklegen. Vorher übergaben wir das zweite Boot ruderfertig. Am Ende bleibt der Dank an unsere Fahrtenleiterin Petra, die die Fahrt organisatorisch fest im Griff hatte und natürlich dem Ruder-Klub Werder, der uns die Boote zur Verfügung gestellt hatte. Die Planungen für die nächste Donnerstagsfahrt am 24.09.20 laufen natürlich schon.

In den Abendstunden kamen alle wieder wohlbehalten mit bleibenden Erinnerungen an eine schöne Tagestour in Berlin zurück.
Fazit: Unser Slogan, “Rudern, wenn andere arbeiten”, bewährt sich auch in diesem Jahr. Ein Aufruf an Jung und Alt, die mal einen Donnerstag vom Arbeitsplatz ins Ruderboot verlegen wollen, ist nicht mehr nötig. Die Wanderfahrten bleiben unvergessliche Erlebnisse und ein Muss für Ruderer, die mal Natur und Gewässer rund um Berlin kennen lernen wollen.

Bildquellen: Lutz Redlinger